Lippfische - lebhafte und farbenfrohe Bewohner für Dein Aquarium

Lebensräume und Besonderheiten der Lippfische

Die natürlichen Lebensräume der Lippfisch-Arten sind Küsten und Korallenriffe in den tropischen und subtropischen Meeren und in den gemäßigten Klimazonen der Erde. Im offenen Meer oder in der Tiefsee sind sie nicht anzutreffen. Sie stechen besonders durch ihre leuchtenden Farben und Muster hervor, die von Art zu Art variieren. Am bekanntesten dürften unter Aquarienliebhabern der Pseudocheilinus hexataenia (Sechsstreifen-Lippfisch), der Regenbogen-Lippfisch (Halichoeres iridis) sowie der Kanarien-Lippfisch (Halichoeres chrysus) sein.

Wichtig zu wissen ist, dass der Lippfisch recht empfindlich ist und im Aquarium eine hohe Wasserqualität und sorgfältige Hygiene benötigt. Dafür entschädigt er durch sein lebhaftes Verhalten. Als lebhafte Schwimmer befinden sich die kleinen und mittelgroßen Lippfische ständig in Bewegung. Sie sind tagaktiv, suchen für die Nacht Felshöhlen auf oder graben sich in den Boden ein, weshalb dieser im Aquarium immer aus Sand bestehen sollte.

Fast alle Lippfischarten wechseln im Laufe ihres Daseins das Geschlecht. Vor der Geschlechtsreife sind sie meist anders gefärbt als im ausgewachsenen Stadium. Haben sie die Geschlechtsreife erreicht, sind sie zunächst weiblich. Dominante Tiere schaffen sich dann ein Revier und wandeln sich zu einem Männchen, wobei die Farbgebung komplett wechseln und noch auffälliger werden kann.

Empfehlungen zur Haltung

Um Lippfische in artgerechter Weise zu halten, sollte Dein Aquarium gut strukturiert sein und ausreichend Versteckmöglichkeiten enthalten. Korallen, felsige Bereiche und Höhlen bieten den Lippfischarten Schutz und sind gut geeignet, um ihr natürliches Verhalten zu unterstützen. Abhängig von den Lippfischarten, die Du halten möchtest, sollte Dein Aquarium das passende Volumen aufweisen. Größere Arten wie der Schafskopf-Lippfisch (Lachnolaimus maximus) benötigen ein großes Beckenab 500 Liter), während kleinere wie der Zwerglippfisch (Macropharyngodon bipartitus) auch in mittelgroßen Becken (ab 300 Liter) gut zurechtkommen.

Ein besonders interessanter Geselle ist der Sechsstreifen-Lippfisch. Wie der Name nahelegt, hat er sechs markante Streifen, die horizontal von Kopf bis Schwanz über seinen Körper verlaufen. Er ist mit einer Länge von 7 bis 8 cm ein kleiner Vertreter der Familie, aber sehr aktiv und hervorragend für Riffaquarien geeignet, da er Parasiten und Algen auf Korallen frisst und zur Sauberkeit des Beckens beiträgt. Du solltest allerdings für eine Abdeckung des Aquariums sorgen, da er gelegentlich zum Herausspringen neigt.

Futter für Lippfische

Die meisten Lippfische ernähren sich carnivor, sind also Fleischfresser. Auf ihrem Speiseplan stehen hauptsächlich wirbellose Kleinlebewesen wie Muscheln, Garnelen, Würmer oder auch Fischlaich. Du solltest ihnen ausreichend und abwechslungsreiche Nahrung zur Verfügung stellen, beispielsweise Krill, Artemia und Mysis. Nach einer Phase der Eingewöhnung nehmen Lippfische aber auch gefrorenes oder sogar Flockenfutter an.

Lippfische kaufen und pflegen

Vor der Anschaffung von Lippfischen sollte Dein Aquarium optimal vorbereitet sein, denn die meisten Arten sind sehr sensibel, was die Wasserparameter angeht. Eine durchgehend hohe Wasserqualität, ein stabiler Salzgehalt und eine Temperatur zwischen 24 °C und 27 °C sollten unbedingt eingehalten werden. Darüber hinaus musst du für eine optimale Filterung und regelmäßige Wasserwechsel sorgen, um Deine Lippfische gesund zu erhalten.

Achte beim Kauf auf die Herkunft. Wild gefangene Lippfische können anfälliger für Stress sein und sind nicht immer leicht in ein Aquarium zu integrieren. Günstiger und empfehlenswerter ist es, wenn Du Dir Nachzuchten besorgst, die bereits an die Haltung in einem Aquarium gewöhnt sind.

FAQ - Häufige Fragen zu Lippfischen

Können Lippfische in Gruppen gehalten werden?

Je nach Art können Lippfische in Gruppen gehalten werden, sofern sie kein ausgeprägtes und aggressives Revierverhalten zeigen, denn sie beachten normalerweise keine Reviergrenzen, sondern nutzen das gesamte Aquarium zum Schwimmen und zur Futtersuche. Wichtig ist, dass Dein Becken groß genug ist - mindestens 300 Liter - und ausreichend Versteckmöglichkeiten bietet.

Was muss ich bei der Haltung von Lippfischen beachten?

Neben der Beckengröße ist eine gute Riffstruktur mit Spalten und Höhlen von Bedeutung. Von Vorteil ist zudem ein Sandboden, da zahlreiche Arten sich nachts oder auch bei Gefahr in Sand eingraben. Ferner muss die Wasserqualität stimmen und durchgehend stabil sowie eine abwechslungsreiche, proteinreiche Ernährung gewährleistet sein.

Welches Futter brauchen Lippfische?

Da Lippfische Fleischfresser sind, bietet sich Lebendfutter wie Mysis, Artemia oder Krill an. Nach einer Eingewöhnungszeit kannst Du aber auch gehacktes Muschel- oder Garnelenfleisch, Frost- und Trockenfutter verwenden.